Woher stammt der Begriff Sabbatical?
Ursprünglich stammt der Begriff aus der Tora, der Heiligen Schrift der Juden. Sie sagt, dass alle sieben Jahre der Ackerbau ruhen soll, damit der Boden sich erholen kann. In Israel halten sich einige Bauern weiterhin an die Vorschrift aus der Hebräischen Bibel.
Gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise und bei rückläufiger Auftragslage stehen die Chancen der Mitarbeiter nicht schlecht, bei Ihrem Chef ein Sabbatical, d.h. eine Auszeit, durchzusetzen. Es gibt einige Führungskräfte, die sich dadurch finanzielle und personalpolitische Vorteile versprechen. Wenn auch langsam setzt sich bei einigen Chefs das Bewusstsein durch, dass ihre Mitarbeiter nach einer längeren Abwesenheit wieder motivierter zu ihrer Arbeitsstelle zurückkehren werden.
Dennoch ist, auch wenn mit dem Arbeitgeber so ausgemacht, eine Rückkehr in alte Strukturen, nicht immer der Fall. Eine Auszeit wird genutzt, um sich persönlich weiter zu entwickeln. Manchmal steht am Ende dieser Entwicklungsphase auch eine neue Arbeitsstelle auf der Wunschliste. Oder ein „Downshifting“ im eigenen stressigen Job ist angesagt. Seien Sie offen dafür, was Ihnen Ihr Sabbatical für neue Chancen und Perspektiven eröffnet.
Warum wird ein Sabbatical genommen?
1. Studium, Weiterbildung, Promotion
2. Berufliche Neuorientierung
3. Sprachkurs im Ausland
4. Vermeidung eines Burn-Outs
5. Pflege eines Angehörigen
6. Viel Zeit mit Familie verbringen
7. Weltreise machen
8. Animateur auf einer Ferieninsel
9. Weinbauer in Chile
10. Soziales Engagement in Non-Profit Organisationen
11. Vorgezogener Ruhestand
Teilzeit- und Befristungsgesetz als rechtliche Basis
Die rechtliche Grundlage für ein Sabbatical ist im Teilzeit- und Befristungsgesetz (TzBfG) vom 1. Januar 2001 festgelegt. Das Gesetz sieht eine flexible Gestaltung der Arbeitszeit vor. Angewandt wird es ab einer Unternehmensgröße von mehr als 15 Mitarbeitern und eine Beschäftigungsdauer von über sechs Monaten. Es besteht kein gesetzlicher Anspruch. Ein Sabbatical kann durch den Chef jederzeit aus betrieblichen Gründen abgelehnt werden.
Es sind nur drei Prozent der Unternehmen in Deutschland, die von sich aus einen Sabbatical anbieten. Vor allem große Betriebe haben für ihre Angestellten Freistellungsregelungen entwickelt. Dazu zählen Firmen wie BMW, Audi oder IBM. Bei kleineren Betrieben müssen Sie als Angestellter ihren Vorgesetzen oft noch überzeugen. Vor allem ist es von großer Bedeutung, welche Argumente Sie bei Ihrem Vorgesetzten für Ihr Sabbatical vor bringen. Argumentieren Sie damit, dass Sie für die Firma wichtiges Know-How erwerben, gute Kontakte knüpfen und Ihren Horizont erweitern wollen.
Welche Arbeitszeit-Modelle gibt es für Sabbaticals?
1. In vielen Firmen ist es möglich, durch Überstunden über ein Arbeitszeitkonto Freizeit an zu sparen, die dann auf einmal genommen werden kann, ohne dass es Einbußen beim Gehalt oder der Sozialversicherung gibt.
2. Teilzeitsonderform-Modell: Hierbei arbeiten Sie über 3 Jahre 40 Stunden pro Woche, aber es werden nur 30 Stunden pro Woche bezahlt. Das 4. Jahr ist frei, wird aber wie vorher bezahlt. Auch hier zahlt der Arbeitgeber die Sozialversicherungsbeiträge.
3. Unbezahlten Urlaub nehmen.
4. Kündigung der jetzigen Arbeitsstelle und in unbezahlten Urlaub vor der nächsten Festanstellung gehen.
5. Beamte können zwischen zwei bis sechs Jahren für zwei Drittel bis sechs Siebtel ihres normalen Gehaltes arbeiten. Danach kann man sich für ein Jahr freistellen und erhält zwei Drittel bis sechs Siebtel des Gehaltes.
Was muss ich bei einem Sabbatical beachten?
1. Halten Sie Ihren Ausstieg und Ihren Wiedereinstieg in die Firma schriftlich fest.
2. Regeln Sie mit Ihrem Arbeitgeber Einkommen, potentielle Krankheitsfälle und Urlaubsansprüche.
3. Halten Sie Ihren Ausstieg und Ihren Wiedereinstieg in die Firma schriftlich fest.
4. Sie sind in der Zeit selbst für Ihre Krankenversicherung verantwortlich. Wichtig ist, dass sich hierbei keine Lücken im Versicherungsschutz ergeben.
5. Bei Auslandsaufenthalten sollte eine Auslandskrankenversicherung mit Krankenrücktransport abgeschlossen werden.