
Keine Wertschätzung in Unternehmen und respektloser Umgang mit dem Chef – das ist in vielen Büros Alltag. Foto: Pixabay.com
Die Frage, ob Firmen mit einer eindeutigen Kultur der Wertschätzung die ökonomisch erfolgreicheren Unternehmen sind, beantworten neun von zehn Managern mit „ja“ (56 Prozent) oder „eher ja“ (38 Prozent). Nur 6 Prozent der Befragten sehen keinen Zusammenhang zwischen gutem Betriebsklima und guten Bilanzen. Das sind Ergebnisse der Studie „Erfolgsfaktor Wertschätzung“, für die im Auftrag der Personalberatung Rochus Mummert rund 100 HR-Führungskräfte aus meist größeren mittelständischen Unternehmen befragt wurden.
Unsere Studie bestätigt den Eindruck aus der täglichen Praxis, dass viele Unternehmen das Potenzial einer wertschätzenden Unternehmenskultur zwar erkannt haben, die Verankerung im eigenen Betrieb dann aber doch nicht so recht gelingt.
Wertschätzung auf gleicher Hierarchieebene
Wie die Studie weiter zeigt, funktioniert Wertschätzung noch am besten auf der gleichen Hierarchieebene – d.h. unter Kollegen. Schwieriger wird es da schon zwischen Mitarbeitern und Führungskräften. Dr. Linus Gemmeke, ebenfalls Studienleiter und Partner bei Rochus Mummert, findet dabei vor allem einen Aspekt sehr bemerkenswert: „Die fehlende Wertschätzung ist nicht nur dem Klischee folgend von oben nach unten zu beobachten, sondern auch von unten nach oben. Kurz gesagt: Viele Mitarbeiter lassen ihren Vorgesetzten in seiner Chefrolle emotional verhungern.“
Und wie sieht der erfolgreiche Weg zum wertschätzenden Unternehmen aus? „Wertschätzung ist zwar eine erlernbare Haltung, funktioniert aber nicht schlicht nach Fahrplan. Wer als Vorgesetzter immer Freitagmittags zur großen Wertschätzungsrede ansetzt, wirkt schnell nicht mehr glaubwürdig“, so Personalberater Witte. „Viel wichtiger ist es, im persönlichen Gespräch zu ergründen, wie jeder einzelne Kollege oder Mitarbeiter gelobt und wertgeschätzt werden möchte“, ergänzt Rochus-Mummert-Partner Gemmeke. „Die Erfolgsformel ist also die Kombination aus Authentizität und Individualität.“
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