
Sie müssen nicht mitmachen beim Mobben – nehmen Sie sich vielmehr der gemobbten Person an., ohne selbst zum Außenseiter zu werden. Foto: ©ArtsyBee/Pixabay.com
Jana B. arbeitet seit einigen Jahren bei einer mittelständischen Firma. Die Arbeitsatmosphäre ist recht angenehm, obwohl sich ihre Kollegen gerne profilieren und gerne in den Vordergrund spielen. Binace B. ist da zurückhaltender, sensibler. Seit einem halben Jahr hat sie eine neue Kollegin – Barbara T. Sie ist Teamassistentin für das gesamte Kollegium ihrer Abteilung. Und: Sie arbeitet langsam, macht gelegentlich Fehler, manchmal auch schwerwiegende. Da sie manchmal auch nicht so schnell denkt wie ihre Kolleginnen und langsam spricht, wird auch bald nach ein paar Wochen über sie gelästert. Und von Tag zu Tag wird es schlimmer. Die Kollegen stecken die Köpfe zusammen und tuscheln. Sobald Barbara T. ein Büro betritt, verstummt das Geplappere und es wird albern gekichert.
Wenn die Beschäftigten Aufträge für sie haben, dann geben sie der Teamassistentin nur rudimentäre Informationen und warten darauf, dass sie Fehler macht. Wenn Barbara T. fragt, ob sie mit ihr Mittagessen gehen, dann ist die Antwort der anderen: „Wir gehen später.“ Die Teamassistentin fühlt sich immer mehr ausgeschlossen und weiß nicht, was sie tun soll. Ihr Kollegin Binace B. nimmt sich ein Hez und kümmert sich ein wenig um sie.
Was sollten Sie tun, wenn eine Ihrer Kolleginnen gemobbt wird? 7 Tipps
1. Nehmen Sie sich bewusst Zeit für Ihren Kollegen
Wenn Sie Arbeitsaufträge für sie haben, erklären Sie die Aufgaben so, dass er möglichst keine Fehler machen kann und die Dinge gut versteht.
2. Gehen Sie ruhig gelegentlich mit ihm Mittagessen
Sprechen Sie zunächst mit ihm über unverbindliche Themen wie Freizeit oder Familie. Erst später, wenn eine Vertrauensbasis da ist, können Sie vorsichtig über die Situation sprechen – aber nur, wenn Sie das Gefühl haben, ihre Kollege möchte darüber sprechen.
3. Haben Sie keine Angst davor, von den anderen ausgeschlossen zu werden
Natürlich dürfen Sie Ihre anderen Kollegen nicht ignorieren und sich nur auf die Seite des Gemobbten schlagen. Seien Sie freundlich zu den anderen, aber lästern Sie so wenig wie möglich über die gemobbte Person. Ihre Kollegen werden dies merken und werden in Zukunft mit Ihnen eher über neutrale Themen plaudern.
4. Bei Lästerrunden neutral verhalten
Stehen Ihre Kollegen aber lästernd herum oder lästern beim Mittagessen, verhalten Sie sich auch hier neutral und versuchen Sie, über allgemeine Themen wie Reisen oder Freunde zu plaudern.
5. Schaffen Sie Vertrauen
Wenn Sie das Gefühl haben, die gemobbte Person hat Vertrauen zu Ihnen aufgebaut, sprechen Sie ihne vorsichtig auf die Mobbingsituation an. Raten Sie ihm, zum Betriebsrat zu gehen und über seine Arbeitssituation zu sprechen.
6. Motivieren Sie die gemobbte Person
Hat ihre Kollege bestimmte Jobs gut erledigt, loben Sie ihn. Erzählen Sie es auch gerne ihren Kollegen, um zu zeigen, dass das Mobbingopfer nur fälschlicherweise an den Pranger gestellt wird.
7. Sprechen Sie Verabredungen aus
Laden Sie den Gemobbten bewußt auch zu Treffen mit anderen Kollegen in ihrer Freizeit ein. Auch wenn er wahrscheinlich absagt, weil ihm ein Treffen mit den anderen unangenehm ist, setzen Sie ein Zeichen. Frei nach dem Motto: Ich möchte Sie dabei haben.
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