Gründung + Selbstständigkeit

AIDA-Modell: Wie Sie mit der richtigen Werbewirkung mehr erreichen

Wer ein Produkt oder eine Dienstleistung anbietet, will nicht nur gesehen werden – er oder sie will überzeugen. Das AIDA-Modell hilft dabei, Werbebotschaften so zu gestalten, dass sie wirken. Ursprünglich stammt das Prinzip aus dem klassischen Verkauf – es ist aber bis heute im modernen Marketing relevant.

Gerade für Gründer:innen und Selbstständige bietet es eine einfache Struktur, um Werbung gezielt aufzubauen – ob auf der eigenen Website, in Social Media oder im Kundengespräch.

Was bedeutet das AIDA-Modell?

Der Begriff AIDA steht für vier aufeinanderfolgende Phasen, die Menschen im Entscheidungsprozess durchlaufen:

  • Attention – Aufmerksamkeit erzeugen
  • Interest – Interesse wecken
  • Desire – den Wunsch verstärken
  • Action – zur Handlung führen

Das Ziel: potenzielle Kund:innen Schritt für Schritt zur Kaufentscheidung führen.

So wenden Sie die AIDA-Modell konkret an

Das AIDA-Modell hilft dabei, Werbebotschaften klar zu strukturieren – von der ersten Aufmerksamkeit bis zur konkreten Handlungsaufforderung. Jeder Schritt baut logisch auf den vorherigen auf: Erst wird Interesse geweckt, dann der Wunsch verstärkt und schließlich zur Aktion motiviert. Die folgenden Beispiele zeigen, wie sich diese vier Phasen einfach und wirkungsvoll in der Praxis umsetzen lassen.

1. Attention – Aufmerksamkeit gewinnen

In dieser ersten Phase geht es darum, wahrgenommen zu werden. Ob durch ein starkes Bild, eine überraschende Aussage oder einen eingängigen Slogan – der erste Eindruck zählt.

Beispiel: Eine selbstständige Grafikdesignerin startet ihre Website mit einem provokanten Slogan wie „Design, das verkauft – nicht nur gefällt.“

2. Interest – Interesse wecken

Nun gilt es, die Aufmerksamkeit zu halten. Informationen, die relevant, klar und schnell erfassbar sind, spielen hier eine zentrale Rolle.

Beispiel: Ein freiberuflicher IT-Berater beschreibt in einem LinkedIn-Post, wie er einem Kunden 20 % Serverkosten eingespart hat – kurz, konkret, relevant.

3. Desire – den Wunsch verstärken

In dieser Phase entsteht der Wunsch nach dem Produkt oder der Leistung. Emotionale Ansprache, Storytelling oder konkrete Vorteile helfen hier weiter.

Beispiel: Eine Coachin erzählt auf ihrer Website eine Erfolgsgeschichte eines Klienten, der durch ihr Training den nächsten Karriereschritt geschafft hat.

4. Action – zur Handlung motivieren

Am Ende sollte klar sein, was die Zielperson tun soll: buchen, anrufen, Formular ausfüllen. Der sogenannte Call-to-Action ist entscheidend.

Beispiel: Ein:e Texter:in schließt jede Landingpage mit einem Button „Jetzt kostenloses Erstgespräch buchen“ ab.

Warum das AIDA-Prinzip auch heute noch funktioniert

Ob Website, Flyer oder Social-Media-Kampagne – die AIDA-Formel bietet eine klare Orientierung, um Werbebotschaften effektiv aufzubauen. Besonders für Einzelunternehmer:innen und Gründer:innen, die oft ohne großes Marketingbudget auskommen müssen, ist AIDA ein wertvolles Werkzeug: einfach, praxisnah, wirksam.

Aber: AIDA hat auch Grenzen

So hilfreich das Modell in der Kommunikation auch ist – es gibt berechtigte Kritikpunkte. AIDA endet mit dem Kaufabschluss und blendet wichtige Aspekte wie Kundenzufriedenheit, Wiederkäufe oder Weiterempfehlungen aus. Dabei sind gerade diese Faktoren entscheidend für langfristigen Geschäftserfolg.

Zudem folgt AIDA einem linearen Denkmodell: Aufmerksamkeit führt zu Interesse, dann zum Wunsch und schließlich zur Handlung. In der Realität verläuft dieser Prozess aber oft weniger geradlinig. Studien zeigen, dass viele Menschen Entscheidungen nicht nur rational, sondern auch emotional treffen – und zwar oft gleichzeitig. Moderne Ansätze wie integrative Modelle versuchen daher, kognitive und emotionale Prozesse gemeinsam zu betrachten.

Das bedeutet: AIDA ist ein nützliches Werkzeug, aber kein Allheilmittel. Wer seine Kommunikation ganzheitlich aufstellt, sollte auch spätere Phasen der Customer Journey und die emotionale Komponente stärker mitdenken.

Fazit: AIDA als praktischer Kompass – mit gesundem Blick für die Realität

Das AIDA-Modell ist kein neues Wundermittel – aber es bleibt ein bewährtes Werkzeug, um Struktur in die eigene Kommunikation zu bringen. Gerade für Gründer:innen und Selbstständige, die oft viele Aufgaben gleichzeitig stemmen müssen, ist es hilfreich, eine einfache Formel zur Hand zu haben. Wer dabei im Hinterkopf behält, dass echte Kundenbeziehungen auch nach dem Kauf weitergehen – und dass Menschen nicht immer rational ticken –, nutzt AIDA genau richtig: als Kompass, nicht als starre Schablone.

Literaturverzeichnis

  1. Erwin Matys | Praxishandbuch Produktmanagement. Grundlagen und Instrumente, plus E-Book inside (ePub, pdf) | Campus Verlag | Frankfurt am Main 2022 | ISBN 978-3-593-51620-2
  2. Günter Wöhe, Ulrich Döring und Gerrit Brösel | Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre (Vahlens Handbücher der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften) | Vahlen Verlag | München 2023 | ISBN 978-3-8006-7200-4

Bildquelle: Pixaby

Porträtfoto von der Journalistin Carolin Fischer

Carolin Fischer ist Gründerin des Online-Magazins Karriere NOW, selbstständige Journalistin und spezialisiert auf die Themen Karriere, Softskills, Selbstmanagement und Business. Zuvor hat die Kommunikationsexpertin bei der Süddeutschen Zeitung in München gearbeitet und für ein Politmagazin des ZDFs.

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner