Gründung + Selbstständigkeit

Freelancer-Studie: Zufrieden im Job, besorgt um die Zukunft

Die Mehrheit der Selbstständigen ist mit ihrer beruflichen Situation zufrieden – dennoch sorgen sich viele um ihre Altersvorsorge und die allgemeine Wirtschaftslage. Das zeigt die aktuelle Randstad Arbeitsleben Studie.

Zufrieden im Jetzt, besorgt um die Zukunft

Laut der Randstad Arbeitsleben Studie 2024 blicken viele Freelancer:innen mit gemischten Gefühlen auf ihre berufliche Situation. Während über 80 Prozent mit ihrer Tätigkeit zufrieden oder sehr zufrieden sind, äußert eine ähnlich hohe Zahl Sorgen hinsichtlich der wirtschaftlichen Lage (84 %).

Auch das Thema Altersarmut beschäftigt die Befragten: 48 Prozent sehen darin eine reale Gefahr. Die Gründe für die Selbstständigkeit sind dennoch vielfältig und überwiegend positiv motiviert – an erster Stelle stehen Unabhängigkeit (84 %) und bessere Verdienstmöglichkeiten (72 %).

Finanzielle Stabilität und Motivation

68 Prozent der Freelancer:innen zeigen sich zufrieden mit ihrem Stundensatz und Einkommen. Die Hauptgründe für die Entscheidung zur Selbstständigkeit umfassen neben Unabhängigkeit auch das persönliche Wohlbefinden (74 %), flexible Arbeitszeiten (65 %) sowie ein abwechslungsreicher Arbeitsalltag (56 %).

„Die Zahlen unterstreichen auch unsere Erfahrung als Personaldienstleister: Viele Freelancer:innen haben sich aus Überzeugung für die Selbstständigkeit entschieden“, sagt Michel Verdoold, CEO von Randstad Professional.

Rentenpläne und politische Unsicherheiten

Die Unsicherheit über die eigene Altersvorsorge und politische Rahmenbedingungen ist deutlich spürbar. Nur 50 Prozent der Befragten gehen davon aus, vor dem 70. Lebensjahr in Rente gehen zu können – tatsächlich erwarten viele einen späteren Renteneintritt. Als Gründe hierfür werden hauptsächlich intrinsische Motivation (73 %) und finanzielle Notwendigkeit (50 %) genannt.

83 Prozent empfinden die politischen Entwicklungen rund um das Freelancing zumindest teilweise als negativ. Besonders kritisch wird die geplante Rentenversicherungspflicht für Selbstständige bewertet. Verdoold dazu: „Die Pläne der neuen Bundesregierung, auch Selbstständige zur Einzahlung in die gesetzliche Rentenkasse zu verpflichten, löst leider keine Probleme.“

Forderungen an die Politik

Aus Sicht der Befragten bedarf es verbesserter Rahmenbedingungen: Der Zugang zur Selbstständigkeit sollte erleichtert, bürokratische Hürden abgebaut und mehr Rechtssicherheit bei der Scheinselbstständigkeitsprüfung geschaffen werden. Nur so könne Freelancing langfristig attraktiv und wirtschaftlich tragfähig bleiben.

Hintergrund zur Studie

Die Randstad Arbeitsleben Studie – ehemals GULP Arbeitsleben Studie – beleuchtet jährlich Themen wie Verdienst, Zufriedenheit und Arbeitsbedingungen in der Selbstständigkeit. In der diesjährigen Erhebung nahmen 108 Freelancer:innen und 86 Arbeitnehmende teil, vorrangig aus den Branchen IT, Engineering und Life Sciences.

Die vollständige Studie können Sie hier herunterladen

Porträtfoto von der Journalistin Carolin Fischer

Carolin Fischer ist Gründerin des Online-Magazins Karriere NOW, selbstständige Journalistin und spezialisiert auf die Themen Karriere, Softskills, Selbstmanagement und Business. Zuvor hat die Kommunikationsexpertin bei der Süddeutschen Zeitung in München gearbeitet und für ein Politmagazin des ZDFs.

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