Die Gallup-Studie zeigt: Nur noch 9 Prozent der Beschäftigten in Deutschland sind emotional an ihren Arbeitgeber gebunden. 78 Prozent machen nur noch Dienst nach Vorschrift – ein historischer Tiefstand mit Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft.
Die Stimmung in deutschen Unternehmen ist angespannt: Nur 9 Prozent der Arbeitnehmenden fühlen sich noch stark mit ihrem Arbeitgeber verbunden. Gleichzeitig zeigen 78 Prozent nur noch minimalen Einsatz im Job – so die Ergebnisse des Gallup Engagement Index 2024.
„Führungskräfte tun mittlerweile etwas gegen Demotivation, aber nicht genug für Motivation. Das Resultat ist Dienst nach Vorschrift“, erklärt Marco Nink, Director of Research & Analytics bei Gallup.
Loyalität schwindet, Wechselbereitschaft wächst
Nur noch die Hälfte der Beschäftigten möchte im kommenden Jahr bei ihrem aktuellen Arbeitgeber bleiben, langfristig sinkt die Zahl sogar auf 34 Prozent. Ein Drittel wurde kürzlich von Headhuntern kontaktiert – ein historischer Höchststand.
Wirtschaftlicher Kontext
Trotz Unsicherheiten am Markt beurteilen viele Beschäftigte ihre Chancen als positiv. Fachkräftemangel und zunehmende Jobangebote stärken diese Einschätzung.
Vertrauensverlust in Führung und Unternehmen
Nur 34 Prozent glauben an die finanzielle Zukunft ihres Arbeitgebers. Das Vertrauen in Führungskräfte sinkt ebenfalls dramatisch – auf nur noch 21 Prozent.
Emotionale Bindung rechnet sich
Engagierte Mitarbeitende fehlen weniger, kündigen seltener und liefern bessere Ergebnisse. Für Unternehmen bedeutet das: Wer emotionale Bindung fördert, spart langfristig Kosten.
Homeoffice – ambivalent bewertet
Während viele die Vorteile des Homeoffice schätzen, bemängeln andere mangelnden Austausch und schlechte digitale Zusammenarbeit. Dennoch hat die Angst vor Karrierenachteilen stark abgenommen.
Stärkenorientierung als Erfolgsfaktor
Ein wachsender Anteil der Arbeitnehmenden berichtet von Gesprächen über persönliche Stärken. Diese fördern die emotionale Bindung und steigern das Engagement.
„Stärken zu fördern statt Schwächen zu kritisieren, ist der Schlüssel zu langfristiger Mitarbeitermotivation“, so Marco Nink.
Gesellschaftlicher Kontext
Die Studienergebnisse zeigen dringenden Handlungsbedarf. Unternehmen sind gefordert, ihre Führungskultur neu auszurichten – nicht nur als Krisenreaktion, sondern als strategische Daueraufgabe.
Die vollständige Studie können Sie hier herunterladen.