Gründung + Selbstständigkeit

Selbstständige verdienen mehr – Sorgen um Altersvorsorge nehmen dennoch zu

Die wichtigsten Ergebnisse der neuen Freelancer-Studie: Der durchschnittliche Stundensatz steigt auf 104 Euro, der Gender Pay Gap sinkt auf 3 Prozent und immer mehr Freiberufler machen sich Sorgen um ihre Altersvorsorge.

Stundensätze erreichen Höchststand

Freelancer in Deutschland, Österreich und der Schweiz verzeichnen 2025 erneut ein Einkommensplus: Laut dem aktuellen Freelancer-Kompass 2025, einer Studie der Plattform freelancermap, liegt der durchschnittliche Stundensatz bei 104 Euro. Das entspricht einem monatlichen Bruttoeinkommen von rund 8.022 Euro.

Damit setzt sich der seit Jahren zu beobachtende Aufwärtstrend fort. Im Jahr 2024 lag der durchschnittliche Stundensatz bei 102 Euro, 2023 waren es noch 100 Euro. Knapp 40 Prozent der Befragten gaben an, ihre Preise im kommenden Jahr weiter anheben zu wollen. Als Hauptgründe nannten sie die Inflation (59 %), mehr Berufserfahrung (51 %) sowie eine Angleichung an marktübliche Sätze (47 %).

Gender Pay Gap schrumpft weiter

Eine bemerkenswerte Entwicklung zeigt sich bei der geschlechtsspezifischen Bezahlung: Der sogenannte Gender Pay Gap sank auf nur noch 3 Prozent. Männliche Freelancer erhöhten ihre durchschnittliche Vergütung von 102 auf 105 Euro pro Stunde, während Frauen im gleichen Zeitraum von 98 auf 102 Euro zulegen konnten.

„Es freut mich, dass sich der Gender Pay Gap weiter reduziert hat. Der Markt reagiert offenbar sensibler auf faire Bezahlung“, kommentiert Claudia Müller, Gründerin des Female Founder Forums.

Sorgen um die Rente nehmen zu

Trotz steigender Einnahmen nehmen finanzielle Sorgen bei vielen Freelancer:innen zu – insbesondere mit Blick auf das Alter. Laut der von freelancermap durchgeführten Erhebung stieg der Anteil derjenigen, die sich um ihre Altersvorsorge sorgen, von 39 Prozent im Vorjahr auf 44 Prozent.

Parallel dazu legten Selbstständige deutlich mehr Geld zur Seite: Während 2024 im Schnitt 1.108 Euro monatlich für die Rente zurückgelegt wurden, sind es 2025 durchschnittlich 1.312 Euro. Die wachsende Unsicherheit durch konjunkturelle Schwankungen, Inflation und eine stagnierende Auftragslage dürften diese Entwicklung verstärken.

Die vollständige Studie können Sie hier herunterladen.

Porträtfoto von der Journalistin Carolin Fischer

Carolin Fischer ist Gründerin des Online-Magazins Karriere NOW, selbstständige Journalistin und spezialisiert auf die Themen Karriere, Softskills, Selbstmanagement und Business. Zuvor hat die Kommunikationsexpertin bei der Süddeutschen Zeitung in München gearbeitet und für ein Politmagazin des ZDFs.

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