Was macht eigentlich eine echte Unternehmerpersönlichkeit aus? Dieser Artikel zeigt, welche Eigenschaften, Rollen und Erfolgsfaktoren entscheidend sind – und warum sie für Selbstständige und Angestellte gleichermaßen relevant sein können.
Viele denken bei „Unternehmer“ nur an Gründer mit Start-up-Spirit oder an Konzerneigner mit Millionen-Investments. Dabei steckt unternehmerisches Denken in viel mehr Menschen – egal ob Solo-Selbstständige, kreative Freiberufler oder angestellte Projektleiter. Wer unternehmerisch denkt und handelt, schafft Mehrwert, entwickelt Ideen weiter, trägt Verantwortung und treibt Veränderungen an.
Was bedeutet eigentlich unternehmerisch denken?
Ganz praktisch heißt das: Chancen erkennen, aktiv werden, Risiken bewusst eingehen, Verantwortung übernehmen und den Blick nach vorn richten. Dieses Denken hilft nicht nur Gründer*innen, sondern auch Angestellten, die in ihrer Rolle mehr gestalten und bewegen wollen.

Die wichtigsten Eigenschaften unternehmerisch denkender Menschen
- Eigenverantwortung: Wer unternehmerisch handelt, wartet nicht auf Ansagen von oben.
- Zielorientierung: Unternehmerisches Denken braucht ein „Warum“ und ein klares Ziel.
- Kreativität & Problemlösung: Neue Lösungen finden, wenn Standardprozesse nicht mehr greifen.
- Risikobereitschaft: Wer mutig testet, kann aus Fehlern lernen und wachsen.
- Selbstreflexion: Wer sich selbst gut kennt, trifft bessere Entscheidungen.
- Kommunikationsstärke: Ob Kunden, Team oder Partner – unternehmerisch denkende Menschen holen andere ins Boot.
Unternehmerisch handeln im Arbeitsalltag
Auch ohne eigene Firma können Sie wie ein Unternehmer handeln. Zum Beispiel:
- Sie verantworteten ein Projekt und stellst das Ziel über die reine Pflichterfüllung.
- Sie entwickeln einen neuen Service im Unternehmen, der echten Kundennutzen schafft.
- Sie verbessern Abläufe, statt dich über Ineffizienz zu beschweren.
- Sie setzten sich aktiv für wirtschaftliche Nachhaltigkeit ein – ob beim Ressourceneinsatz, bei Kosten oder beim Team.
Welcher Unternehmertyp bin ich?
Nicht alle Unternehmer denken gleich. Je nach Persönlichkeit, Werten und Arbeitsstil lassen sich unterschiedliche Unternehmertypen erkennen. Wer sich selbst besser einschätzen kann, trifft oft bewusstere Entscheidungen – und entwickelt gezielter seine Stärken weiter.
- Der Innovator: Immer auf der Suche nach neuen Ideen und besseren Lösungen. Sprudelt vor Kreativität, verliert sich aber manchmal im Detail.
- Der Visionär: Hat ein großes Ziel vor Augen und denkt in langfristigen Entwicklungen. Strukturveränderungen können jedoch aus der Bahn werfen.
- Der Stratege: Plant und analysiert systematisch. Eher analytisch als leidenschaftlich, aber verlässlich.
- Der Verkäufer: Lebt für den Austausch mit Menschen. Baut Netzwerke auf, überzeugt andere – manchmal auf Kosten der inneren Balance.
- Der Manager: Organisiert, strukturiert, optimiert. Legt Wert auf Effizienz, kann aber gelegentlich zu sehr auf Prozesse fixiert sein.
Diese Typen sind nicht starr – oft tragen wir mehrere Anteile in uns. Die Selbsterkenntnis ist dabei der erste Schritt zum unternehmerischen Wachstum.
Erfolgsfaktoren: Was Menschen mit Unternehmer-Mindset stark macht
- Strategisches Denken: Nicht nur das Tagesgeschäft sehen, sondern das „Big Picture“ im Blick behalten.
- Fokus auf Kundenbedürfnisse: Wer echten Mehrwert bietet, bleibt relevant.
- Lernbereitschaft: Erfolgreiche Unternehmer*innen bleiben nie stehen.
- Netzwerkorientierung: Austausch mit anderen bringt neue Ideen und Lösungswege.
- Finanzielle Kompetenz: Auch Solo-Selbstständige oder Teamleiter sollten wissen, wie sich ihr Handeln wirtschaftlich auswirkt.
Typische Stolpersteine – und wie man sie vermeidet
- Alles allein machen wollen: Erfolg entsteht im Team. Wer Aufgaben abgeben kann, gewinnt.
- Fehlende Positionierung: Was macht dich oder dein Angebot besonders? Wer das nicht klar benennen kann, bleibt austauschbar.
- Planlosigkeit: Gute Ideen brauchen auch Struktur und Umsetzungswillen.
- Angst vor Fehlern: Fehler sind wertvoll, wenn man daraus lernt.
Resilienz: Das mentale Rückgrat des Unternehmer-Mindset
Rückschläge gehören zum Unternehmertum – ob es nun ein gescheitertes Projekt ist oder eine schwierige Marktsituation. Wer langfristig erfolgreich sein will, braucht mentale Stärke. Genau hier setzt Resilienz an: die Fähigkeit, auch in stressigen, unsicheren oder herausfordernden Situationen handlungsfähig zu bleiben.
Resiliente Unternehmer*innen …
- behalten auch bei Rückschlägen ihre Motivation,
- denken lösungsorientiert statt problemfixiert,
- kennen ihre Grenzen und nehmen sich bewusst Pausen,
- vertrauen auf ihre Kompetenzen und bleiben zuversichtlich.
Die gute Nachricht: Resilienz ist kein Talent, sondern trainierbar. Mentales Durchhaltevermögen, Selbstfürsorge und der Austausch mit Mentoren oder Coaches stärken langfristig das eigene Unternehmer-Mindset – egal welcher Typ man ist.
Fazit: Unternehmerisches Denken lohnt sich – auch für Angestellte
Ob in der Selbstständigkeit oder im Job: Wer unternehmerisch denkt und handelt, wird als Lösungsanbieter statt als Mitläufer wahrgenommen. Das schafft nicht nur Wert fürs Unternehmen, sondern auch neue Entwicklungschancen für dich persönlich.
Literatur & Weblinks
- Philip Semmelroth | Das Unternehmer-Mindset. Wie erfolgreiche Unternehmer denken und handeln | GABAL Verlag | Offenbach 2022 | ISBN 978-3967401509
- Tom Kern | 11 Geheimnisse für Unternehmer – Mindset und Organisation. Das strukturierte Business-Workbook für Selbständige und Startups mit Anleitungen und Checklisten | Thomas Kern | 2021 | ISBN 978-3982398303
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