Job + Gehalt

Die wichtigsten Faktoren für eine Gehalt von über 100.000 Euro


Bei der Befragung von über 800.000 Jobsuchenden auf Stepstone konnte herausgefunden werden, dass deutsche Arbeitnehmer, die sich in einer Führungsposition mit Verantwortung befinden, in einem großen Unternehmen und in einer Branche tätig sind, die ihrem akademischen Background entspricht, im Durchschnitt den höchsten Lohn in Höhe von 100.000 Euro erhalten. Darüber hinaus war die Untersuchung der Gehaltsanalyse, dass der Standort auch eine wesentliche Rolle bei der Gehaltszahlung spielt.

Basis ist das Bruttomediangehalt. Dieser Wert liegt genau in der Mitte aller Werte. Das heißt, es gibt exakt gleich viele Gehälter, die niedriger und die höher sind als das Mediangehalt.

Gender-Pay-Gap und Ost-West-Gefälle

Bundesweit verdienen nach den Stepstone-Gehaltsdaten 6 Prozent der Beschäftigten mehr als 100.000 Euro. Den höchsten Anteil an Topverdienern gibt es in Hamburg und Hessen mit jeweils 8 Prozent über 100.000 Euro Gehalt. Danach folgen Baden-Württemberg und Bayern (7 Prozent) sowie Nordrhein-Westfalen (6 Prozent). Den geringsten Anteil gibt es in Sachsen-Anhalt (2 Prozent), danach folgen die übrigen neuen Bundesländer und Schleswig-Holstein mit jeweils 3 Prozent. Die Stepstone-Analyse bestätigt damit das nach wie vor bestehende Ost-West-Gefälle.

Der Gender-Pay-Gap – die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern – macht sich auch bei den Top-Verdienenden bemerkbar. Als Mann ist die Wahrscheinlichkeit, ein sechsstelliges Gehalt zu erzielen, im Vergleich zu einer Frau mehr als drei Mal so hoch. Während 7 Prozent der Männer über 100.000 Euro verdienen, sind es lediglich 2 Prozent der Frauen.

Rezept für 100.000 Euro Gehalt: Der richtige Job in der richtigen Branche

Nicht in jedem Beruf ist es möglich, auf ein Gehalt von 100.000 Euro zu kommen. Der höchste Anteil an Beschäftigten mit diesem Einkommen findet sich in den Berufsgruppen Management (17 Prozent), Recht (15 Prozent) und Finanzen (10 Prozent). Neben Management-Positionen sind laut Stepstone-Gehaltsdaten Juristen und Experten im Finanzbereich die Top-Verdienenden in Deutschland.

Die Branche mit dem höchsten Anteil an Mitarbeitenden mit einem Verdienst von über 100.000 Euro ist laut Stepstone-Gehaltsdatenbank die Pharmaindustrie. 16 Prozent kommen hier auf ein entsprechendes Gehalt. Auch in der Luft- und Raumfahrtindustrie (15 Prozent), im Bankwesen (14 Prozent) und in der Chemiebranche (14 Prozent) ist der Anteil an Top-Verdienenden besonders hoch.

Personal führen bei einem möglichst großen Unternehmen

Auf dem Weg zum sechsstelligen Gehalt ist die Übernahme von Personalverantwortung ein wichtiger Faktor. 12 Prozent der Beschäftigten, die einzelne Mitarbeitende oder ein ganzes Team führen, erhalten mehr als 100.000 Euro. Ohne Personalverantwortung sind es lediglich 2 Prozent.

Wer ein kleines Team von 1 bis 4 Mitarbeitenden leitet, hat bereits eine drei Mal so hohe Wahrscheinlichkeit ein Gehalt von 100.000 Euro zu verdienen wie ein Beschäftigter ohne Personalverantwortung. Je größer das Team ist, desto wahrscheinlicher ist die Chance auf ein hohes Gehalt. Bei einem Team von mehr als 50 Mitarbeitenden sind es bereits 19 Prozent, bei über 100 Teammitgliedern sogar 35 Prozent. Ausnahmen sind zum Beispiel Juristen: In dieser Berufsgruppe erhalten 9 Prozent der Beschäftigten auch ohne Personalverantwortung das Traumgehalt. Parallel ist eine Tätigkeit in der Pharmabranche besonders erfolgsversprechend: Auch ohne Personalverantwortung erzielen hier 10 Prozent der Beschäftigten 100.000 Euro Jahresgehalt.

Die Wahl des Arbeitgebers ist ebenfalls ein wichtiger Faktor, über die 100.000-Euro-Marke zu kommen: Je größer das Unternehmen, desto wahrscheinlicher ist der Top-Verdienst. Bei Unternehmen mit mehr als 10.000 Mitarbeitenden beträgt die Chance 16 Prozent, 10 Prozent in Firmen mit zwischen 5.001 und 10.000 Mitarbeitenden. In kleinen Unternehmen mit bis zu 50 Beschäftigten beträgt die Chance auf ein Gehalt von 100.000 Euro hingegen nur 2 Prozent.

„Das Gehalt ist der Top-Faktor für die Entscheidung zum Jobwechsel. Das bedeutet aber nicht, dass andere Einflussgrößen, wie zum Beispiel die Unternehmenskultur, die Aufgabengestaltung oder Sinnhaftigkeit der Aufgabe unwichtig sind. Im Gegenteil: Jobsuchende achten darauf, dass das Gesamtpaket stimmt. Angesichts der branchenübergreifenden Arbeiterlosigkeit haben sie zunehmend die Wahl – und nutzen sie auch“, sagt Dr. Tobias Zimmermann, Arbeitsmarktexperte bei The Stepstone Group.

Bildnachweis: ©Pixabay

Porträtfoto von der Journalistin Carolin Fischer

Carolin Fischer ist Gründerin des Online-Magazins Karriere NOW, selbstständige Journalistin und spezialisiert auf die Themen Karriere, Softskills, Selbstmanagement und Business. Zuvor hat die Kommunikationsexpertin bei der Süddeutschen Zeitung in München gearbeitet und für ein Politmagazin des ZDFs.

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