Moderne Arbeitswelt

Das sind die Trends für den Arbeitsmarkt 2024

Trends

Die digitale Jobvermittlungsplattform The Stepstone Group prognostiziert, dass Künstliche Intelligenz eine zunehmend wichtige Rolle bei der Rekrutierung von Mitarbeitern spielt und dass immer mehr Fachkräfte aus dem Ausland anzieht. Außerdem werden Quereinsteiger häufiger und lebenslanges Lernen zum Standard.

KI wird für Jobsucher und Personalabteilungen zunehmend unverzichtbar. Angesichts des demografischen Wandels müssen Unternehmen auch Strategien zur Verwaltung einer altersdiversen Belegschaft entwickeln.

Verstärkter Antrieb zur Automatisierung aufgrund von Arbeitskräftemangel

Die fortwährende Knappheit an Arbeitskräften hat in der Vergangenheit zu einer enormen Belastung in Personalabteilungen geführt. Angesichts der wirtschaftlichen Herausforderungen dürfte sich diese Belastung weiter intensivieren. Dr. Tobias Zimmermann, Arbeitsmarktexperte bei der Stepstone Group, erwartet daher einen verstärkten Technologieeinsatz im HR-Bereich zur Entlastung und gleichzeitigen Beschleunigung im Wettbewerb um Fachkräfte. Dieser Trend ist schon sichtbar. Ergebnisse einer aktuellen Stepstone-Umfrage zeigen, dass immer mehr Unternehmen Bereiche wie die Sichtung von Bewerbungen, Planung von Vorstellungsgesprächen und die Kommunikation mit potenziellen Kandidaten automatisieren. Fast zwei Drittel der HR-Mitarbeiter*innen, die ihre Prozesse entsprechend angepasst haben, berichten von einer Verbesserung ihrer Arbeitssituation.

Immer wichtiger wird die Talentsuche über die nationale Grenze hinaus

Da die Erwerbsbevölkerung abnimmt, müssen Firmen ihre Aufmerksamkeit verstärkt auf ausländische Märkte richten, um dringend benötigte Fachkräfte zu finden. Besonders für westliche Wirtschaftssysteme ist qualifizierte Immigration notwendig. Tobias Zimmermann prognostiziert einen global ausgetragenen Wettbewerb um Talente. Um in diesem Wettbewerb erfolgreich zu sein, werden Personaler internationale Talentpools und ein weitreichendes Verständnis für globale Markttendenzen brauchen.

Es soll einfacher werden, branchenfremd in einen neuen Beruf einzusteigen

Viele große Firmen bemühen sich mittlerweile, Personallücken durch Quereinsteiger zu füllen. Statt auf klassische akademische Abschlüsse zu setzen, erkennen sie nun Kompetenzen an, die durch unterschiedliche Vorerfahrungen oder alternative Bildungswege erworben wurden. Laut dem Arbeitsmarktspezialisten Zimmermann wird diese Praxis wahrscheinlich immer häufiger angewandt werden, was die Inklusion, Innovationskraft und Anpassungsfähigkeit der Unternehmen steigert. In Deutschland wird der berufliche Seiteneinstieg besonders für Lehrer, Erzieher und Softwareentwickler erleichtert. Zimmermann betont, dass Investitionen in Ausbildungsprogramme für die Unternehmen äußerst gewinnbringend sind, da sie damit ein größeres Bewerberfeld erschließen, attraktiver für Arbeitnehmer werden und ihre eigene Anpassungsfähigkeit und Flexibilität steigern.

Die Wichtigkeit des persönlichen Vorstellungsgesprächs nimmt durch KI zu

Laut The Stepstone Group wird der Einfluss der Künstlichen Intelligenz (KI) die Art und Weise, wie Jobsuchende sich bewerben, weiterhin verändern. So unterstützt KI Bewerber nun dabei, Anschreiben zu erstellen und sich auf Vorstellungsgespräche vorzubereiten. Dies könnte dazu führen, dass traditionelle Einstellungstests und Aufgaben weniger relevant oder modifiziert werden müssen. „Das bedeutet, dass das persönliche Vorstellungsgespräch an Bedeutung gewinnt. Für die Personen in Personalabteilungen ist es daher entscheidend, die Zeitspanne bis zu diesem ersten persönlichen Zusammentreffen so kurz wie möglich zu halten“, unterstreicht Zimmermann.

Unternehmen müssen Arbeitsumgebung an zunehmende Altersdiversität anpassen

Die demographische Entwicklung rückt die Bedeutung einer für alle Altersgruppen attraktiven Arbeitsumgebung immer weiter in den Vordergrund. In Deutschland beispielsweise wird bis 2050 fast ein Drittel der Bevölkerung älter als 64 sein. „Ein Arbeitsumfeld, das auf die Bedürfnisse aller Generationen abgestimmt ist, wird in Zukunft immer wichtiger werden. Die Belegschaften werden immer älter und diverser“, erklärt der Fachmann Zimmermann. Dazu gehören Angebote für lebenslanges Lernen, flexible Renteneintrittsmodelle und umfassende Gesundheits-, Sozial- und Rentenleistungen.

Zu den ausführlichen HR-Trends 2024 von The Stepstone Group geht es hier: https://www.thestepstonegroup.com/de/insights/hr-trends-2024/

Bildquelle: Pixabay.com

Porträtfoto von der Journalistin Carolin Fischer

Carolin Fischer ist Gründerin des Online-Magazins Karriere NOW, selbstständige Journalistin und spezialisiert auf die Themen Karriere, Softskills, Selbstmanagement und Business. Zuvor hat die Kommunikationsexpertin bei der Süddeutschen Zeitung in München gearbeitet und für ein Politmagazin des ZDFs.

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